"Obst klaub’m – nix vawiastn“

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"Obst klaub’m – nix vawiastn“

Auf Anregung einer Initiative "privater Weltverbesserer" startet der Naturpark Obst-Hügel-Land ein neues Projekt, das gleich vier gesellschaftlich relevante Themen auf einmal adressiert. Unter dem Motto "Obst klaub'm – nix-vawiastn" geht es um soziales Engagement, Integration von Migranten, Landschaftspflege und einen respektvollen Umgang mit den von der Natur geschenkten Lebensmitteln. In das engagierte Projekt kann man sich in vielfältiger Art und Weise einbringen.

Alljährlich verrotten tonnenweise Äpfel und Birnen auf Oberösterreichs Streuobstwiesen, weil es sich für die Besitzer nicht lohnt, das Obst zu klauben. Ein Preis von rund 10 Cent pro Kilo Streuobst ist für Landwirte und Wiesenbesitzer nicht rentabel. Vielfach fehlen einfach auch Zeit und Verwertungsmöglichkeiten bzw. die Besitzer sind aufgrund des Alters nicht mehr in der Lage, das Obst zu sammeln.
Dabei gibt es in der Gesellschaft viele Menschen, die gerne etwas Sinnvolles tun wollen. Speziell während ihrer Asylverfahren warten Migranten beispielsweise oft jahrelang untätig, ohne einer Beschäftigung nachgehen zu dürfen. Gleichzeitig wird ihnen von etlichen Mitbürgern genau diese „Untätigkeit“ als Faulheit oder Schmarotzertum angekreidet.

Ein Sozialprojekt mit Nachhaltigkeitsanspruch
Das Projekt „Obstklaub’m – nix vawiastn“ hat sich zum Ziel gesetzt, Obst, das auf den Wiesen verrottet und die Zeit von Menschen im Asylwerberheim, die nicht arbeiten dürfen, zusammen zu bringen. Die Migranten sorgen dafür, dass die kostbaren Lebensmittel nicht auf der Erde verfaulen, sondern sinnvoll verwertet werden. So werden die Streuobstwiesen genutzt und alle verbindet das gute Gefühl nichts zu „verwiastn“. Das Obst wird entweder zu Saft oder Kompott verarbeitet und von den Migranten selbst konsumiert oder an Obst-verarbeitende Betriebe verkauft. Die Erträge kommen dem Asylwerberheim Leppersdorf in der Naturparkgemeinde Scharten zu gute.

Erste Unterstützung bereits gesichert
"Dank des medialen Interesses haben sich schon zahlreiche Menschen gemeldet, die uns auf verschiedenste Art und Weise unterstützen. Erste Obstwiesen wurden zugesagt, einige Maschinen zur Verfügung gestellt, Eimer zum Obstsammeln gibt es auch schon. Dafür möchte ich allen Unterstützern herzlich danken", so das erste Resümee von DI Rainer Silber, Geschäftsführer beim Naturpark Obst-Hügel-Land.
Elfriede Keppelmüller aus Eferding war sofort mit dabei, nachdem sie kontaktiert wurde: "Das Obst auf unserer Wiese in der Scharten wird seit langem nicht mehr geklaubt, da war es für mich selbstverständlich, das Projekt zu unterstützen."
Auch eine Familie aus Pollham erklärte sich bereit, vorausgesetzt, dass ausreichend Obst zur Verfügung stünde, mehrere Mostobstzeilen für das Projekt zugänglich zu machen. Man werde selbst ausmähen und mit Traktor und Ladewagen dafür sorgen, dass das Obst zum Verarbeiter kommt. Nachdem man von dem Projekt aus der Zeitung erfahren habe, wolle man mit zum Erfolg beitragen, auch wenn Pollham nicht direkt im Naturparkgebiet liegt.
Zu den weiteren Förderern zählt die Volkshilfe Eferding, deren Fahrzeuge bei Bedarf für den Personentransport genutzt werden können und deren ehrenamtliche Vorsitzende Monika Gumpelmaier sich auch persönlich engagieren will. Eine Gruppe Jugendlicher vom Verein Factory in Linz möchte gerne Obst klauben helfen. Die Resonanz für das Projekt ist nahezu durchgängig positiv.
Weitere Hilfe von Nöten
"Ein toller Anfang, aber eben erst ein Anfang, noch wird viel Unterstützung benötigt, damit wir unsere Ziele erreichen können" - mit diesen Worten ruft Rudolf Ortner, Projektleiter und Initiator dieses 'Weltverbesser-Projektes' die Bürger aus dem Bezirk Eferding und Umgebung auf, sich in das ambitionierte Projekt einzubringen.
Möglich ist das auf vielfältige Weise. Benötigt werden weitere Menschen, die ihre Obstwiesen und Bäume zur Verfügung stellen. Aktuell besonders wichtig ist die Unterstützung beim Ausmähen; nicht jeder kann mit Sensen oder Motorsensen sicher umgehen. Darüber hinaus werden Menschen und Fahrzeuge für den Transport des Obstes gesucht.

Was kann man tun?
Wer das Projekt unterstützen möchte, kann sich direkt mit dem Büro des Naturparks unter der Telefonnummer +43 7249 47112 25 oder per E-Mail unter info@obsthuegelland.at in Verbindung setzen. Dort erhält man auch weitere Informationen.

09.09.2014

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